Was versteht man unter einer Verhütungsspirale?
Der Begriff “Verhütungsspirale” wird umgangssprachlich für Intrauterinpessare (IUP) sowie Intrauterinsysteme (IUS) gebraucht. Zu den Intrauterinpessaren gehören die Kupferspirale sowie die Goldspirale; die Kupferkette sowie die Hormonspirale gelten als Intrauterinsysteme. Diese verschiedenen Verhütungsspiralen haben gemeinsam, dass sie in (lat.: intra) die Gebärmutter (lat.: uterus) eingesetzt werden und dort ihre verhütende Wirkung entfalten. Die verschiedenen Modelle der Spirale gehören zu den langfristigen Verhütungsmethoden, da sie bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben können.
Verhütungsspirale: Die Hormonspirale
Die Hormonspirale besteht aus einem langen Röhrchen, von dem aus ein T-förmiger Rahmen ausgeht. Sie wird in die Gebärmutter eingesetzt und scheidet hier eine gleichförmige Menge an Hormonen ab. Die Hormone verändern die Konsistenz vom Zervixschleim, sodass Spermien vom Eindringen in die Gebärmutter abgehalten werden sollen. Gleichzeitig verhindert die Hormonspirale, dass sich eine Eizelle einnisten kann. Als Verhütungsspirale ist die Hormonspirale sicher. Allerdings bestehen auch hier die Risiken und Nebenwirkungen, die stets mit hormoneller Verhütung einhergehen. Dazu gehören unter anderem: Gewichtzunahme, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, leichte depressive Verstimmungen, Brustspannen oder auch eine verminderte Libido. Zwar wird oft behauptet, dass die Hormonspirale nur lokal in der Gebärmutter wirken soll, aber die Hormone werden von der Gebärmutterschleimhaut aufgenommen und über die Blutbahn zum Gehirn transportiert, von wo aus sie auf den gesamten Körper wirken.
Verhütungsspirale: Die Kupferspirale
Die Kupferspirale sowie die Goldkupferspirale sind hormonfrei und verhüten auf der Basis von Kupfer. Auch diese Verhütungsspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt. Die Kupferspirale gibt in der Gebärmutter Kupferionen ab, welche die Spermien bewegungsunfähig machen. Auch die Kupfer- und die Goldkupferspirale verhindern das Einnisten der Eizelle in der Gebärmutter. Beide Spiralen sind ebenfalls hochsicher und eignen sich für Frauen, die nicht hormonell verhüten können oder wollen. Allerdings kann die Kupferspirale verstärkte Menstruationsblutungen sowie stärkere Regelschmerzen hervorrufen.
Verhütungsspirale: Die Kupferkette
Die Kupferkette ist genau genommen keine Verhütungsspirale, da sie anders aussieht als die typischen Spiralen. Sie hat keinen T-förmigen Rahmen, sondern besteht aus 4 bis 6 Mini-Zylindern aus Kupfer, die auf einer Nylonschnur aufgefädelt sind. Dieser Nylonfaden wird an der Gebärmutterwand festgemacht, wodurch die Kupferkette ihre Position beibehält und bei Bewegungen nicht stört oder spürbar ist. Die Kupferkette ist kleiner als die Kupferspirale und flexibel. Die Erfahrungen sind sehr gut und die Empfehlungen der Kupferkette von zufriedenen Anwenderinnen und Gynäkologen nehmen stetig zu. Die Frauen empfinden die Kupferkette häufig angenehmer beim Tragen und spüren keine oder nur selten Nebenwirkungen. Auch die Kupferkette gilt als hochsicher und kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben.
1,2,3 Profamilia. 1986. Verhütungsmethoden: Die Spirale. Zugriff unter: https://www.profamilia.de/fileadmin/publikationen/Reihe_Verhuetungsmethoden/spirale.pdf.