Die Goldspirale, eine hormonfreie Verhütungsmethode
Die Goldspirale ist genau genommen eine Kupfer-Gold-Spirale und besteht aus einem Plastikkörper in unterschiedlichen Formen (T-Form, ovale Form mit Widerhaken an den Seitenarmen). Entweder der Plastikkörper der Goldspirale ist mit einem Kupfer-Gold-Draht (Kupfer-Gold-Legierung) umwickelt oder an den Seitenarmen der Kupfer-Gold-Spirale sind Goldringe befestigt. Es existieren auch Kupfer-Gold-Spiralen mit kleinen Gold-Clips.
Vorteile der Goldspirale
Die Einlage der Goldspirale führt der Gynäkologe durch. Die Goldspirale ist eine Langzeit-Verhütungsmethode und kann je nach Modell drei bis fünf Jahre oder länger in der Gebärmutter im Körper der Frau verbleiben. Die Goldspirale ist eine Spirale ohne Hormone und verursacht daher auch nicht die typischen hormonellen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, reduziertes sexuelles Interesse oder Hautveränderungen.
Der weibliche Zyklus mit seinen fein abgestimmten biologischen Abläufen im weiblichen Körper bleibt mit der Goldspirale erhalten. Es erfolgt kein Eingriff in den weiblichen Hormonhaushalt durch die Goldspirale, da sie eine Verhütung ohne Hormone ist.
Die Wirkung der Goldspirale
Der kontrazeptive Wirkstoff der Goldspirale ist wie bei der klassischen Kupferspirale Kupfer, welches die Beweglichkeit der Spermien hemmt und gleichzeitig eine Befruchtung durch die Störung der Spermien-Eizell-Interaktion verhindert.
Durch den mikrogalvanischen Effekt bei den Kupfer-Gold-Legierungen der Goldspirale soll neben der Herabsetzung der Beweglichkeit auch die Orientierungsfähigkeit der Spermien herabgesetzt werden.
Der Gold-Kupfer-Legierung bei den sogenannten Goldspiralen oder Kupfer-Gold-Spiralen wird eine antibakterielle und fungizide Wirkung nachgesagt. Ein bakteriostatischer Effekt soll bei der Goldspirale das ohnehin schon geringe Infektionsrisiko der Spirale noch mehr reduzieren.
Bisher ist allerdings nicht hinreichend wissenschaftlich belegt, ob der Gold-Anteil der Goldspirale tatsächlich Infektionen vermeiden kann und es ist auch nicht klar, ob das Gold bei der Kupfer-Gold-Spirale einen Einfluss auf die Blutung hat.
Modelle der Goldspirale
Bekannte Modelle der Gold-Spirale sind: GoldLuna® als Nachfolger der Goldlily®, Goldring Medusa®, Femena Gold Clip®, IUP T® 375 Gold Maxi, IUP T® 375 Gold normal, IUP T 375® Gold Mini.
In den Bezeichnungen der unterschiedlichen Modelle der Goldspirale findet sich häufig der Zusatz mini oder short. Diese Bezeichnung soll Orientierung in Bezug auf die Gesamtgröße der Goldspirale geben. Die Mini oder Short-Varianten der Goldspirale sind für die Anwenderin mit kleiner Gebärmutter konstruiert.
Nachteile der Goldspirale
In den vergangenen Jahren wurde in der Forschung über Intrauterinpessare ein besonderes Augenmerk auf die Passform der Spirale gelegt. Man hat festgestellt, dass die Form und Größe der Gebärmutter von Frau zu Frau sehr stark variieren. Die Einheitsform der klassischen Spirale zur Verhütung passt häufig schlichtweg nicht in die Gebärmutterhöhle ihrer Anwenderin. Harmoniert die Spirale mit der Form und Größe der Gebärmutterhöhle nicht, dann ist häufig eine Fehlstellung oder Ausstoßung (Expulsion) der Spirale die Folge. Dieser Umstand ist nicht selten die Ursache dafür, dass Frauen schwanger trotz Spirale werden.
Die Weiterentwickelung der Spirale
Auch die Goldspirale ist leider nur mit Plastikkörper erhältlich.
Die einzige Spirale, bei welcher die Unterschiede der Gebärmutterhöhlen in Größe und Form während der Entwicklung ernst genommen worden sind, ist die Kupferkette GyneFix®.
Durch die Aufreihung der Kupferglieder auf dem chirurgischen Faden ist die Kupferkette GyneFix® im Vergleich zur Goldspirale sehr klein, flexibel und bietet kaum Kontaktfläche zur Gebärmutterschleimhaut. Sie passt sich allen Bewegungen und zyklischen Veränderungen der Gebärmutter an und verhindert die für die Spirale typischen Bauchschmerzen und Rückenschmerzen.
Die Expulsionsrate ist mit der Kupferkette GyneFix®, nicht zuletzt auch aufgrund der Fixierung mit der besonderen Verankerungstechnik, im Vergleich zu klassischen Spiralen sehr gering. Für die Einlage der Kupferkette legen Gynäkologen eine extra Schulung ab, die geschulten Gynäkologen finden Sie hier.