Die Kupferspirale als Verhütungsmethode ohne Hormone
Die klassische Kupferspirale ist ein mit einem Kupferdraht umwickelter Plastikträger in unterschiedlichen Formen. Aus diesem Grund wird die Kupferspirale in Datenbanken häufig auch als Plastik-IUP mit Kupfer bezeichnet.
Der kontrazeptive Wirkstoff der Kupferspirale ist Kupfer, welches die Beweglichkeit der Spermien hemmt und gleichzeitig eine Befruchtung durch die Störung der Spermien-Eizell-Interaktion verhindert.
Die Kupferspirale zählt zu den Verhütungsmethoden ohne Hormone und bietet den Vorteil, dass typische mögliche Nebenwirkungen der Pille, der Hormonspirale, des Verhütungsrings oder des Verhütungsstäbchens ausbleiben. Die Anwenderin der Kupferspirale läuft nicht Gefahr aufgrund der gewählten Verhütungsmethode zukünftig an Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, sexueller Unlust, Akne, Heißhunger oder Gewichtszunahme zu leiden.
Das Einsetzen der Kupferspirale wird vom Frauenarzt vorgenommen. Die Kupferspirale ist eine Langzeit-Verhütungsmethode und kann je nach Modell drei, fünf oder zehn Jahre in der Gebärmutter im Körper der Frau verbleiben.
Modelle der Kupferspirale
Erhältlich ist die Kupferspirale als Kupferkette (GyneFix®), als T-Spirale (Nova T® oder NovaT®), in ovaler Form mit Widerhaken an den Seitenarmen (Multiload®). Auch in der Form der Zahl 7 oder in Schlangenform ist die Kupferspirale auf dem Markt, diese Formen werden allerdings seltener verwendet.
Hintergrund der unterschiedlichen Formen ist es, der Kupferspirale in der Gebärmutterhöhle einen stabilen Halt zu geben. Denn aufgrund der Fremdkörperwirkung ist das Bestreben der Gebärmutter die Kupferspirale nach dem Einsetzen wieder loszuwerden. Dieser Vorgang wird als Ausstoßung oder Expulsion der Kupferspirale bezeichnet. Mit der Zeit gewöhnt sich die Gebärmutter in der Regel an die Kupferspirale.
Die Ausstoßung bzw. Expulsion (ganz oder teilweise) ist ein generelles Risiko sämtlicher Spiralen zur Verhütung. Lediglich bei der Kupferkette GyneFix® konnte im Vergleich zur klassischen Spirale eine niedrigere Expulsionsrate aufgrund der Fixierung mit der Verankerungstechnik im Dach der Gebärmutter festgestellt werden.
Weitere bekannte Modelle und Namen der Kupferspirale sind Alphaload® CU Safe-T 300, Alphanova® CU 380, Flexi-T®, CU-Safe T®, Femena®, Goldlily®, Gold-Luna®, Silverlily®, Goldring-Medusa Pessar®, Medusa IUP Spirale®, Gynetics IUD®, Gynetics Sof-T CU®, IUP Ancora®, Gyne-T®.
Der Ruf der Kupferspirale
In den vergangenen Jahrzehnten hatte die Kupferspirale keinen guten Ruf. Der Frauenarzt hat die Kupferspirale häufig nur selten empfohlen und der Hormonspirale den Vorrang gegeben. Zwischenzeitlich ist allerdings seitens der Patientinnen die Nachfrage nach einer Verhütung ohne Hormone gestiegen, wodurch die Kupferspirale und insbesondere die Kupferkette GyneFix® eine wachsende Aufmerksamkeit erfahren hat.
Verantwortlich für den zweifelhaften Ruf der Kupferspirale in der Vergangenheit war eine Spirale zur Verhütung namens Dalkon Shield, welche ohne ausreichende klinische Prüfung in den 1970er auf den Markt gebracht wurde und zahlreiche Infektionen und 17 Todesfälle verursachte.
Diese Ereignisse erschütterten das Vertrauen in die Spirale als Verhütungsmethode bei Gynäkologen und Frauen gleichermaßen.
Das Infektionsrisiko mit der Kupferspirale
Auffassungen, wonach mit Anwendung einer Spirale zur Verhütung (unabhängig ob Kupferspirale, Kupferkette oder Hormonspirale) ein erhöhtes Risiko für eine Infektion einhergehen würde, sind zwischenzeitlich längst wissenschaftlich durch klinische Studien widerlegt. Inzwischen weiß man, dass das Risiko einer Infektion durch umfangreiche Voruntersuchungen (Ausschluss von Geschlechtskrankheiten oder bestehenden Infektionen, PAP-Abstrich, Untersuchung auf Chlamydien) vor dem Einsetzen der Spirale stark minimiert werden kann. Ferner weiß man inzwischen auch, dass sich das Infektionsrisiko nicht mit Anwendung der Spirale zur Verhütung selbst erhöht, sondern dass das Sexualverhalten der Anwenderin ausschlaggebend ist. Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit wechselnden Sexualpartnern kann das Risiko einer Infektion mit Spirale erhöhen.
Das Infektionsrisiko heute
Infektionen treten inzwischen im Zusammenhang mit der Kupferspirale oder der Kupferkette GyneFix® sehr selten auf und können in der Regel mit Antibiotika schnell und einfach erfolgreich therapiert werden. Der Nutzen der Kupferspirale oder der Kupferkette GyneFix als hormonfreie und gleichzeitig sichere Langzeitverhütung ist in jedem Fall höher zu bewerten, als damit verbundene Risiken.